Die japanischen Steinlaternen, auch als „Ishidoro“ bekannt, sind nicht nur kunstvolle Gartenornamente, sondern auch Symbolträger einer reichen kulturellen und spirituellen Geschichte Japans.
Diese Steinlaternen sind nicht nur Meisterwerke des Designs und der Handwerkskunst, sondern spiegeln auch die tiefe Verbundenheit der japanischen Kultur mit der Natur und der Spiritualität wider.
In diesem Beitrag geht es um die Geschichte der Steinlaternen, den verschiedenen Arten bis hin zu ihrer symbolischen Bedeutung und ihrem Einfluss auf die zeitgenössische Gartenkunst
Japanische Steinlaternen – geheimnisvolle Atmosphäre schaffen
Gerade der Japangarten lebt von seiner ganz speziellen Stimmung, die mit festgeschriebenen Stilelementen in unterschiedlichster Zusammensetzung geschaffen wird. Von großer Bedeutung ist die Bezugnahme auf die fünf Elemente.
Hier steht natürlich die japanische Steinlaterne symbolisch für das Element Feuer. Die Platzierung der Laterne will gut überlegt sein.
Sie hebt bewusst einzelne Objekte im Garten hervor, wie etwa eine Bank, ein Wasserbecken, einen kleinen Felsen oder eine Weggabelung.
Mit sanfter Beleuchtung – entweder einer echten, – oder Outdoor-LED Kerze schaffen japanische Steinlaternen abends und nachts die gewünschte geheimnisvolle Atmosphäre.
Steinlaternen im japanischen Garten – eine alte Tradition
Die Geschichte der japanischen Steinlaternen reicht zurück bis zur Nara-Periode (710-794 n. Chr.), als Japan den Buddhismus aus China importierte. Die ersten Steinlaternen waren religiöser Natur und wurden oft in Tempeln und heiligen Stätten aufgestellt. Mit der Zeit entwickelten sich jedoch verschiedene Stile und Typen von Steinlaternen, die auch in die westliche Welt Einzug hielten.
Ursprünglich säumten die Laternen den Weg zum Teehaus und beleuchteten ihn bei Nacht. Wer die strenge japanische Teezeremonie kennt, weiß, dass sich der Teilnehmer vor diesem Ritual besinnen und sammeln möchte, um sich dann mit der nötigen inneren Ruhe der Zeremonie widmen zu können.
Die frühesten Steinlaternen waren einfache Säulen mit Feuerbehältern, die aus Holz oder Metall gefertigt waren. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene Stile und Typen von japanischen Steinlaternen.
Zu den bekanntesten Arten zählen:
- Toro: Diese traditionellen Steinlaternen haben oft eine quadratische oder runde Basis, einen zentralen Säulenabschnitt und eine Laterne mit einem Pyramiden- oder Dachschirm. Sie werden häufig in Gärten, Tempeln und Schreinen gefunden.
- Yukimi-Doro: Diese Laternen sind für ihren schneehütenden „Yukimi“ -Dachstil bekannt und werden oft in Teegärten und an Teichen platziert.
- Kasuga-Laternen: Sind eine spezielle Form von Toro und werden mit der Kasuga-Schrein-Tradition in Verbindung gebracht. Sie zeichnen sich durch ihre spiralförmigen Reliefs und ihr charakteristisches Aussehen aus.
- Ikekomi-Doro: Diese im Boden eingelassenen Laternen sind in der Regel schlichter und werden in Wohnhäusern und Gärten häufig zur Beleuchtung und Dekoration verwendet.
Die beleuchteten Laternen sollten damals die entsprechende Stimmung unterstützen und Harmonie ausstrahlen. Heutzutage steht jedoch eher das Dekorative im Mittelpunkt.
Letzte Aktualisierung am 15.01.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Symbolik und Funktionen
Die Verwendung der japanischen Steinlaterne im traditionellen japanischen Garten ist von zentraler Bedeutung und spiegelt die tiefgreifende Ästhetik und Symbolik wider, die mit dieser Kunstform verbunden ist. Die Steinlaternen erfüllen im japanischen Garten mehrere wichtige Funktionen:
1. Ästhetische Gestaltung: Die japanische Steinlaterne ist ein wesentliches Gestaltungselement in einem traditionellen japanischen Garten. Ihre Form, Textur und Platzierung werden sorgfältig ausgewählt, um ästhetisches Gleichgewicht und Harmonie im Garten zu schaffen. Die Laternen fügen dem Garten eine visuelle Tiefe hinzu und dienen als Blickfang, der die Aufmerksamkeit auf bestimmte Bereiche lenkt.
2. Beleuchtung und Atmosphäre: Historisch gesehen wurden japanische Steinlaternen ursprünglich als Beleuchtungselemente in Tempeln und Schreinen verwendet. Im Gartenkontext können sie immer noch dazu dienen, eine stimmungsvolle Beleuchtung bei Abendveranstaltungen zu bieten. Ihr sanftes, warmes Licht erzeugt eine ruhige und meditative Atmosphäre, die den Garten in den Abendstunden in eine Oase der Entspannung verwandelt.
3. Symbolik und Spiritualität: Die Steinlaterne hat eine tiefe spirituelle Bedeutung im japanischen Garten. Sie steht symbolisch für das Licht der Erleuchtung und das göttliche Licht. Die Präsenz von Steinlaternen in Tempeln und Schreinen unterstreicht die spirituelle Natur dieser Orte. In einem privaten Garten kann die Steinlaterne als Symbol für die Verbindung zur Natur und zur inneren Ruhe dienen.
4. Wegmarkierung: Steinlaternen werden oft entlang der Gartenwege platziert und dienen als visuelle Wegmarkierungen. Sie leiten den Besucher sanft durch den Garten und schaffen eine natürliche Abfolge von Blickpunkten und Erlebnissen.
5. Jahreszeitliche Variationen: Ein weiteres interessantes Merkmal von japanischen Steinlaternen ist ihre Fähigkeit, die Jahreszeiten widerzuspiegeln. In einigen Gärten werden sie saisonal mit Moos oder Pflanzen dekoriert, um den Wechsel der Jahreszeiten hervorzuheben. Dies unterstreicht die Verbindung des Gartens zur Natur und schafft ein dynamisches, sich ständig veränderndes Gartenbild.
Material und Formen
Die Laternen bestehen üblicherweise aus einem Naturmaterial, in der Regel aus Granit oder einem anderen Gestein. Die äußere Form bestimmen einige wenige traditionelle Vorgaben, wie zum Beispiel die sogenannte „Schneebetrachtungslaterne„.
Herkömmliche Laternen sind meist dreiteilig, aber neben diesen tradierten gibt es heute auch eher strenge, moderne Varianten.
Eine antik wirkende Patina ist nach japanischer Auffassung besonders würdevoll.
Pinseln Sie japanische Steinlaternen dazu mit Joghurt oder Buttermilch ein, so können sich Moose und Flechten schneller ansetzen, ein durchaus gewünschter, sehr malerischer und romantischer Effekt.
Bild von Kohji Asakawa auf Pixabay
Zuletzt aktualisiert am 01.10.2023