Kare-san-sui (枯山水) oder wie in unserer westlichen Hemisphäre besser bekannt als Zen-Garten ist eine Sonderform des japanischen Gartens.
Er wird durch das Fehlen von Wasser oftmals auch als Steingarten bezeichnet. Welche Pflanzen verwendet werden, wie er angelegt wird und welche Magie ihm innewohnt, erklären die folgenden Zeilen.
Zen-Garten – Geschichte und Bedeutung
Der Zen-Garten ist die heute wohl mitunter beliebteste und auch bekannteste Form des Japanischen Gartens. Entstanden ist er vor etwa 2.000 Jahren. Zu dieser Zeit markierten ihre heiligen Orte draußen in der Natur mit Steinen. Dies waren und sind die sogenannten Shinto-Schreine.
Der Zen-Garten ist beeinflusst vom Buddhismus und Taoismus und vom Prinzip des Yin und Yang.
Die vier Hauptelemente eines Zen-Gartens sind Steine, Wasser, Moos und Bäume. Auf große Pflanzen wird jedoch verzichtet. Das fehlende Wasser in diesem Steingarten als Sonderform des japanischen Gartens wird durch Kies und Sand verkörpert.
Getrennt werden diese Elemente und Bereiche oft von den sog. Torii, den klassischen Holztoren, welche als Übergang und Bindeglied dienen.
Auf zu viele verspielte Details und Farben wird bewusst verzichtet. In einem Zen-Garten soll es ruhig und geordnet aussehen. Dies dient dem barrierefreien Fluss der inneren Kraft, die jedem Lebewesen innewohnt. Ein Zen-Garten ist ein Bereich der Ruhe, welcher die Kreativität und die Konzentration fördern soll.
Kurzum, es ist ein Ort der Stille und dient einem Hauptzweck, der Mediation.
- Pigeat, Jean-Paul(Autor)
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Bedeutung der Steine
Durch den Einfluss des Zen-Buddhismus kommt den Steinen in dieser Sonderform des japanischen Gartens eine spezielle Rolle zu. Im Gegensatz zu zu dieser Zeit oft vorherrschenden Paradiesgärten bildeten die Zen-Gärten einen neuen Kontrast. Hauptsächlich aus Steinen und weißem Kiesflächen bestehend, wurden Pflanzen nahezu vollständig eliminiert.
Diese neuen Gärten sollten im Gegensatz zu Paradies- oder Teegärten nicht unbedingt betreten werden, sondern vielmehr wie ein Bild von außen betrachtet werden. Durch den zuvor erwähnten Einfluss des Zen-Buddhismus wurde der Gartenbau weniger eine Arbeit, als eine spirituelle Übung.
Nach der Lehre des Zen-Buddhismus gibt es keine Unterscheidung mehr in Ich und Du oder Subjekt und Objekt. Deutliche Grenzen, wie wir sie in der westlichen Welt gern überall ziehen wollen, verfallen oder existieren erst gar nicht.
Das Unwesentliche soll ausgespart werden, um einen reinen Geist zum Meditieren zu haben. Diese Zen-Weisheit heißt auf Japanisch „Mu“ bzw. „Ku„. Übersetzt ins Deutsche bedeutet sinngemäß so viel wie, „Leere“. Diese „Leere“ verkörpern die weißen Kiesflächen.
Der Grund für die Verwendung von Steinen in einem Zen-Garten liegt in der klassischen japanischen Ästhetik begründet. Eine Begrifflichkeit von großer Rolle ist hierbei „Wabi-Sabi“. Die Silbe „Sabi“ kann weitestgehend mit dem Begriff der Patina übersetzt werden. Jeder Stein hat aufgrund seines Ursprungs eine gewisse Patina, also eine gewisse dünne Oberflächenschicht aufzuweisen.
Ein Stein im Gebirge hat eine Gebirgspatina und ein Stein am Meer eine Meerespatina. Verweilend im Zen-Garten, nehmen diese Steine dann im Laufe der Zeit eine gewisse Gartenpatina an. Zum Einsatz kommen aber nur alte Steine. Junge Steine sind strengstens verpönt und geächtet. Alte und benutzte Steine strahlen Vergänglichkeit aus.
Hier zeigt sich der Zen-Buddhismus wieder sehr deutlich, denn in ihm ist die Veränderung die einzige Konstante des Seins. „Wabi“ drückt die Wertschätzung gegenüber Dingen aus, welche Sabi zeigen. Es kommt also zu einer Wertschätzung der Vergänglichkeit der Steine, die sich durch die unterschiedlichen Patina und anhand anderer Merkmale, z.B. Kratzer, Kerben, Farbunterschiede, zeigt.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass die Steine niemals in einer geometrischen Figur angeordnet werden sollten, da sich diese in der freien Natur auch nicht findet. Auch eine gerade Anzahl an Steinen sollte gemieden werden. Meistens sind es fünf oder sieben Steine, die entweder zusammen oder einzeln platziert werden.
Hervorgehoben werden die Steinsetzungen durch die geschwungenen Linien in den Kies- und Sandflächen. Diese symbolisieren gewöhnlich natürliche Strukturen wie Bäche oder andere Gewässer. Zu beachten ist hierbei, dass möglichst kein Anfang und kein Ende der Linien zu sehen ist und die Linien der einzelnen Muster ineinander übergehen.
Die Lehre des Zen-Buddhismus aufgreifend wird deutlich, dass der Stein oder die Steine an sich recht bedeutungslos sind. Genauso wie der Mensch alleine bedeutungslos ist. Erst im Zusammenhang zu seiner Umwelt kommt die Bedeutung zustande.
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passende Pflanzenauswahl
Wie anfangs schon erwähnt, handelt es sich beim Zen-Garten um einen Trockengarten. Demzufolge sind Pflanzen normalerweise weniger im Einsatz. Traditionell beschränkt man sich auf Moos, welches über die Steine wächst oder um die Steine herum angebracht wird.
Die grüne Farbe des Mooses steht dabei für Weisheit und unterstützend bei der Versenkung in die Meditation helfen.
In der Praxis werden diese traditionellen Regeln jedoch oft aufgebrochen und die Zen-Gärten werden mit einem individuellen Touch versehen. Um die traditionelle Linie jedoch zu wahren, empfehlen wir vor allem Pflanzen aus dem asiatischen Raum, wie zum Beispiel japanischer Ahorn oder Bambus.
Alternativ können auch europäische Pflanzen eingesetzt werden. Gut eignen sich hier Kieferbäume, denn Kiefern stehen für Kraft und Geduld, zwei Schlüsseleigenschaften, um innere Ruhe zu finden.
Zuletzt aktualisiert am 11.11.2022