Im Laufe von zwei Jahrtausenden haben sich aus dem japanischen Garten unterschiedlichste Formen mit verschiedenen charakteristischen Gestaltungsmerkmalen entwickelt. Eine spezielle Form des japanischen Gartens ist der Teegarten.
Dieser entwickelte sich als ein kontemplativer Ort für die Durchführung der japanischen Teezeremonie. Oft ist er genauso minimalistisch ausgestattet wie der weit verbreitete Zen-Garten, um die Aufmerksamkeit ganz auf das Wesentliche zu lenken.
Geschichte der japanischen Teegärten
Der japanische Garten entstand aus dem Bedürfnis, die Natur nachzubilden und Orte der Ruhe zu schaffen. Die Urform des japanischen Gartens steht in der Tradition des Taoismus und beruht auf der Balance der gegensätzlichen Kräfte von Yin und Yang.
Er ist immer durchgeplant und ästhetisch arrangiert, trotzdem wirkt die kunstvolle Gestaltung ganz natürlich. Ähnlich wie beim englischen Landschaftsgarten, wo Natürlichkeit ebenfalls zum ausgeklügelten Konzept gehört.
Die japanischen Teegärten entwickelten sich als spezielle Form des japanischen Gartens im 16. Jahrhundert und spielen eine wichtige Rolle bei der Durchführung der Teezeremonie.
Damit sich der Besucher ganz auf sich selbst konzentrieren kann und sich nicht zu sehr ablenken lässt, werden meistens keine großen Pflanzen oder blühenden Gewächse verwendet.
Stattdessen nur Kies, Steine sowie immergrüne Bäume und Gehölze, wie sie auch im Zen-Garten vorkommen. Wie der Teegarten ist auch dieser eng mit der Philosophie des Zen-Buddhismus verknüpft.
Bedeutung & Ursprung von Teegärten
Viele Jahrhunderte war das Teetrinken in Japan nur den Adligen und Klöstern vorbehalten. Für Bedeutung & Ursprung von Teegärten spielen japanische Mönche eine wichtige Rolle, die wahrscheinlich im 7. oder 8. Jahrhundert die Ästhetik des Zen und das Ritual der Teezeremonie aus China in ihre Heimat mitbrachten.
Aber erst im 16. Jahrhundert erreichte die Tradition der Teezeremonie in Japan ihren Höhepunkt mit dem berühmten Teemeister Sen no Rikyu.
Als Orte für die Durchführung der japanischen Teezeremonie wurden seitdem auch Teegärten mit eigenem Teehaus angelegt, die für Abgeschiedenheit und Ruhe sorgen sollten.
Der Weg durch den Garten, durch die traditionellen Torii Tore, ist bereits Teil des meditativen Rituals und Vorbereitung auf die bevorstehende Teezeremonie. Diese Tradition wird bis heute gepflegt.
Japanische Teegärten – Gestaltungsmerkmale und Eigenschaften
Im Zentrum eines typischen Teegartens befindet sich ein kleiner Pavillon. Er besteht aus Holz und ist ganz einfach ausgestattet. Der Besucher betritt den Garten durch ein hölzernes Tor. Während er hindurchschreitet, lässt er den Alltag und die Außenwelt ganz bewusst hinter sich.
Ein schmaler Weg schlängelt sich sanft durch den Teegarten, sodass abwechslungsreiche Einblicke in die unterschiedlich gestalteten Gartenbereiche mit Strauch-, Hecken- und Bambusbepflanzung möglich werden.
Der Pfad, im Zen-Buddhismus „Roji“ genannt, ist aus Natursteinplatten und führt vom Tor zum Teehaus. Oft wird er mit Wasser benetzt, denn Roji bedeutet auch „Tau-Erde“.
Bereits auf dem Weg zum Teepavillon findet eine innere Reinigung statt.
Der Garten muss nicht groß sein. Durch die durchdachte und kunstvolle Gestaltung von Kies, Steinen und Pflanzen kann er sehr weitläufig wirken.
Traditionell ist auf dem Weg zum Teehaus eine japanische Steinlaterne angebracht, die den Weg bei Dunkelheit beleuchtet.
Es gibt immer auch eine Wartebank für die Besucher, die ebenfalls aus Stein gestaltet ist, und einen Wasserstein zur rituellen Reinigung der Hände.
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Bei der japanischen Teezeremonie geht es nicht nur um den Kult des Teetrinkens, sondern auch um Achtsamkeit.
Einfachste Handlungen werden aufmerksam und in aller Stille Mithilfe von festgelegten Ritualen durchgeführt. Nach der Ausübung einer solchen Zen-Meditation geht der Besucher mit dem Gefühl größter Ruhe zurück in seinen Alltag.
Bild von Luke Phang auf Pixabay
zuletzt aktualisiert am 01.12.2020