Die Welt der Bonsai ist eine faszinierende, die sich durch die Kunst der Miniaturisierung und Gestaltung von Pflanzen auszeichnet. In diesem Zusammenhang erfreut sich der Ficus Bonsai gerade bei Anfängern besonderer Beliebtheit.
Doch damit der Feigen-Bonsai über die Jahre hinweg gesund und ästhetisch bleibt, bedarf es gewisser Pflege und Aufmerksamkeit.
In dieser Einführung werden wir die Grundlagen der Pflege für den Ficus Bonsai erkunden. Vom richtigen Standort über die Bewässerung und Düngung bis hin zum Beschnitt und Umtopfen.
Ficus – Steckbrief
Ursprünglich stammt der Ficus, eine Unterart der Feige und zur Familie der Maulbeergewächse gehörend, aus subtropischen Landen. China, Burma, Indien und Nepal bis hin zu Australien sind die Heimatländer dieser Pflanze.
Bis zu 2000 Arten werden dem Ficus zugeordnet, manche davon können bis zu 30 Meter hoch werden.
Besonders am Ficus: einige Gattungen können unter bestimmten Voraussetzungen senkrechte Luftwurzeln ausbilden. Dies geschieht jedoch nur bei einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit, die man zu Hause nur sehr schwer simulieren kann.
Zu den besonders beliebten und bekannten Sorten zählen u.a.:
- Ficus benjamina
- Ficus Ginseng
- Ficus Retusa
- Ficus microcarpa ginseng
Nur ein paar der vielen Arten eignen sich als Bonsai – diese sind jedoch ganzjährig grün.
Merkmale:
- Blätter: Die Blätter des Ficus Bonsai sind dunkelgrün, glänzend und sind je nach Art oval oder lanzettlich geformt. Sie können unterschiedliche Größen haben.
- Rinde: Die Rinde der Feige ist glatt und kann grau, braun oder cremefarben sein. Mit zunehmendem Alter kann sie sich schuppen oder leicht abblättern.
- Wurzeln: Die Wurzeln des Ficus Bonsai sind kräftig und können sich, insbesondere bei älteren Exemplaren, stark ausprägen.
- Blüten und Früchte: Ficus Bonsais produzieren in der Regel kleine, unscheinbare Blüten, gefolgt von kleinen Früchten. Diese Früchte sind für gewöhnlich nicht essbar.
Der richtige Standort
Generell verträgt der Ficus keinen Frost und ist definitiv kein Outdoor Bonsai. In den Sommermonaten kann man ihm jedoch einen Platz im Garten gönnen. Im Zimmer sollte eine konstante Temperatur herrschen. Zwischen 18 und 22 °C fühlt er sich am wohlsten.
Er benötigt viel Sonne und hält eine geringe Luftfeuchtigkeit aufgrund seiner dicken, beschichteten Blätter gut aus. Am besten gedeiht er jedoch bei höherer Feuchtigkeit (ein Luftbefeuchter in der Nähe ist hilfreich) und ohne direkte Zugluft.
Das Substrat – die Erde
Da Bonsaibäumen generell wenig Substrat zur Verfügung steht, sollte diese immer hochwertig und nach den Bedürfnissen der einzelnen Pflanzen ausgewählt werden. Einfache Blumenerde genügt hier selten.
Ideal ist ein Bonsai-Substrat, welches Mischungen aus Anzuchterde, Bims, Lehm und Pikiersubstrat bietet. Wer es etwas einfacher halten möchte, greift zu spezieller Bonsai-Erde .
Auswahl der Bonsai-Schale & Wasserbedarf
Als Stilmittel und Abrundung gilt für die Größe der Schale, dass die Länge dieser etwa 2/3 der Pflanzenhöhe entspricht. Eine ovale oder runde Bonsaischale in braunen oder grauen Erdtönen passt hier ideal.
Alle 2-3 Jahre, am besten im Frühling, sollte der Bonsai umgetopft werden. Einen deutlichen Wurzelrückschnitt verträgt er dabei gut. Ist das Substrat stark mit kräftigen Wurzeln durchzogen, lohnt sich umtopfen.
Der Wasserbedarf der Feige ist durchschnittlich. Wird die Erde trocken, kann man ihn großzügig bewässern.
Kurze Trockenheitsperioden verträgt er, das Besprühen mit weichem Wasser liebt er und das am besten mit Wasser auf Zimmertemperatur.
Dieser Bonsai benötigt das Wasser nicht nach Zeitplan, sondern nach Bedarf. Das regelmäßige Kontrollieren der Feuchtigkeit der Erde ist daher wichtig. Dennoch sollte Staunässe vermieden werden, um den Wurzeln nicht zu schaden. Eine Schale mit vernünftigem Ablauf ist daher wichtig.
Dünger & Schnitt
Ein regelmäßiges Verschneiden von unerwünschten und aus der Form geratenen Trieben ist essenziell wichtig, um den Baum dauerhaft in die gewünschte Form zu bringen und dort zu halten.
Wichtig dabei: nicht alle störenden Triebe zur gleichen Zeit, sondern nach und nach entfernen. Optimalerweise wird der Bonsai vom Frühjahr bis Herbst alle 4-8 Wochen verschnitten.
Der Schnitt sollte ein paar Millimeter über dem Auge angesetzt und maximal 3/4 der neuen Trieblänge betragen.
Wird ein Baum zu selten verschnitten, treibt er gerade aus dem älteren Holz nicht mehr aus!
Düngen
Der Ficus kann im Sommer alle 2-4 Wochen gedüngt werden. Ideal eignet sich spezieller Flüssigdünger . In den Wintermonaten sollte man die Düngung reduzieren bzw. aussetzen.
Ficus-Formen und Gestaltung des Bonsais
Die Formen und Gestalten eines Ficus sind entscheidende Schritte, um die natürliche Eleganz und Anmut dieses Miniaturbaums zu betonen. Hier sind einige gängige Techniken und Tipps, um den Bonsai zu formen und zu gestalten:
1. Informeller, aufrechter Stil (Moyogi):
- Dieser Stil ist geprägt von einer leicht geneigten, organischen Form. Der Stamm ist oft geschwungen, und die Äste sind unregelmäßig angeordnet.
- Durch regelmäßigen Beschnitt können Sie die Äste nach Ihren Wünschen gestalten und eine harmonische, natürliche Form schaffen.
2. Formeller, aufrechter Stil (Chokkan):
- Dieser Stil zeichnet sich durch einen aufrechten, geraden Stamm und eine klare, symmetrische Anordnung der Äste aus.
- Präzises Beschneiden und Drahten der Zweige sind erforderlich, um diese formelle Ästhetik zu erreichen.
3. Halbkaskaden-Stil (Han-Kengai):
- Bei dieser Stilrichtung neigt sich der Stamm leicht, und die Äste hängen in einer halb-kaskadenförmigen Anordnung herab.
- Verwenden Sie Draht, um die Äste in die gewünschte Position zu bringen und die schräge Wirkung zu verstärken.
4. Kaskaden-Stil (Kengai):
- Hier hängen die Zweige stark herab, und der Baum vermittelt den Eindruck, in einem extremen Wetterereignis geformt worden zu sein.
- Das Drahten der Äste ist entscheidend, um die dramatische Kaskadenform zu erhalten.
5. Windungsstil (Bankan):
- Dieser Stil betont die Verwendung von gekrümmten Stämmen und Zweigen, um eine windschiefe Optik zu erzeugen.
- Der Einsatz von Draht und vorsichtigem Beschneiden ist notwendig, um die gewünschten Kurven zu erzielen.
Unabhängig von der gewählten Stilrichtung ist es wichtig, die natürliche Wachstumsrichtung des Baums zu berücksichtigen und die Gestaltung schrittweise und behutsam durchzuführen. Die Verwendung von Bonsai-Draht, regelmäßiger Beschnitt und Geduld sind unerlässlich, um die gewünschte Form zu erreichen.
Ficus kaufen oder aus Samen ziehen?
Generell besteht die Möglichkeit, einen Ficus Bonsai aus Samen zu züchten, doch dauert dieser Prozess viele Jahre.
Zu den bekannten und millionenfach verkauften Bäumen aus diversen Möbelhäusern und Baumärkten möchten wir eindringlich abraten.
Schlechtes Substrat, unschöne Formen und mit eingewachsener Verdrahtung sind nicht selten.
Online oder in Baumschulen kann man von der Jungpflanze bis hin zu mehreren Jahren alten Bäumen einige Varianten in guter Qualität erwerben.
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Pflege in der Zusammenfassung
- kann öfters gegossen werden und sollte nicht über längere Zeit trocken stehen
- dennoch Staunässe vermeiden und auf einen guten Abfluss des Wassers achten
- heller Standort ohne Zugluft bei hoher Luftfeuchtigkeit und 18-22 °C
- regelmäßig alle 4-8 Wochen verschneiden (Frühjahr – Herbst)
- Düngen: in den Sommermonaten alle 2-4 Wochen, im Winter seltener
- keine einfache Blumenerde – Mischsubstrat / spezielle Bonsaierde verwenden
- alle 2-3 Jahre umtopfen – Wurzeln dabei zurückschneiden
Titel-Bild von kian2018 auf Pixabay
Bild2 im Text von Jim Ankan Deka von Pexels
Bild3 im Text von SaiKrishna Saketh Yellapragada
Zuletzt aktualisiert am 12.10.2023