Ein japanischer Garten dient als Ort völliger Ruhe und Entspannung, soll dem Gast stetig neue Details erblicken lassen und blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Gärten im japanischen Stil laden zur Meditation, einer Teezeremonie und Entdeckung ein, sie lassen den Stress des Alltags vergessen.
Es sind Gärten, die mehr sind, als reine Abbilder der Natur. Kunstfertig arrangierte Steine, Kies, Pflanzen in Verbindung mit Wasser und hinter jedem dieser Elemente steckt eine tief verwurzelte Bedeutung.
Es gibt viele Erklärungen und einiges rätselhaftes, aber lässt sich das Wesen der japanischen Gartenkunst überhaupt mit Worten beschreiben?
Bedeutung des Japangartens
Je nach Blickwinkel und innerer Auffassung können die Elemente und Zusammenhänge völlig unterschiedlich interpretiert werden, ganz ohne feste Vorgaben. Steine z.B. symbolisieren in die Natur eingebundene Tiere, Wasser und Teiche hingegen stehen für Seen und Ozeane.
Aber auch Kies, der gern in Wellenform geharkt wird, soll Flüsse und Wasser darstellen. Kreise stellen dabei die aufgewühlte See dar.
Bambus, welcher überwiegend in kleineren Varianten gepflanzt wird und daher pflegeleichter ist, stellt die Verbindung aus Biegsamkeit, aber auch Standfestigkeit zugleich dar.
Brücken und Stege schaffen Perspektiven und vergrößern Flächen ganz natürlich. Felsen und Steine repräsentieren Landschaften oder dienen als feste Skulpturen, die zur Betrachtung einladen.
Die Schönheit und Vergänglichkeit der Natur erinnern oftmals an die eigene Vergänglichkeit. Dies wird zur jährlichen Kirschblüte besonders deutlich. Für ein paar Tage im Jahr kann man diese vergängliche Schönheit bewundern.
Sonderformen wie der Zengarten hingegen, der aus Steinen, Kies und Sand besteht, unterliegt im Gegensatz zum japanischen Garten keinen Veränderungen durch die Jahreszeiten oder anderen äußeren Einflüssen.
- Pigeat, Jean-Paul (Autor)
Letzte Aktualisierung am 2024-11-22 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Eigenschaften japanischer Gärten
Weitläufigkeit
Denn selbst kleine Gärten sollen mit ihren vielen Details für einen weitaus größeren Eindruck sorgen. Genau dann, wenn ein Garten geschickt die dahinter liegende Landschaft mit einbezieht und trotz beschränkter Größe nahezu unbegrenzt wirkt.
Ruhe
Man spürt die Friedfertigkeit der Natur, selbst inmitten von großen Städten kann ein solcher Garten ein einzigartiger Rückzugsort für innere Ruhe und Meditation sein.
Kunstfertigkeit
Aus leeren Orten gestaltet der Mensch eine Umgebung, die wie eine natürliche Kulisse wirkt.
Authentizität
Wenn die gestaltete Natur wirkt, als gäbe es sie schon seit Ewigkeiten.
Die Vollkommenheit der Natur kann der Mensch nicht übertreffen. Deshalb werden entnommene Zweige, Blumen und Äste traditionell immer an einer anderen Stelle kunstvoll eingepflegt und arrangiert. Letztlich ist nicht wichtig, was wir in einem Garten oder der Natur sehen, sondern was wir in uns sehen und in das beobachtete hineininterpretieren.
Heutzutage wird diskutiert, ob Gärten in diesem Stil tatsächlich noch eine tiefgründige Bedeutung haben oder einfach nur dem dekorativen Nachbau der Natur dienen.
Jeder, der durch einen solchen Garten wandert, oder ihn sich im eigenen Heim anlegen möchte, kann, aber muss sich diese Frage nicht stellen.
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Zuletzt aktualisiert am 11.11.2022